Donnerstag, 4. Oktober 2012

Akcakale – oder die “schwierige” Aufgabe der Herbeiführung einer “Krise”

“Offen gesagt, finde ich, dass die Herbeiführung einer Krise eine wirklich schwierige Aufgabe ist. Und es ist sehr schwer für mich zu sehen, wie der Präsident der Vereinigten Staaten uns in einen Krieg gegen den Iran bekommen kann. Was mich dazu führt, daraus zu schließen, dass, falls tatsächlich kein Kompromiss kommt, der traditionelle Weg, wie Amerika zu Krieg kommt, derjenige ist, der am Besten für die Interessen der USA wäre. … Pearl Harbor … Lusitania … Gulf von Tonkin … Und, wenn ich noch darauf hinweisen darf, Herr Lincoln meinte, er könne die Bundesarmee nicht rufen, bis Fort Sumter angegriffen würde, was der Grund dafür war, dass er dem Kommandeur von Fort Sumter befohlen hat, genau das zu tun, von dem die South Carolinaer sagten, dass es einen Angriff verursachen würde.” (Israel-Lobbist Patrick Clawson am 24. Spetember 2012 auf einem Forum der Israel-Lobby-Organisation WINEP)
Mit anderen Worten: wo ein Wille zum Krieg ist, wird sich auch ein Vorwand finden oder schaffen lassen, um den Krieg zu beginnen.


Deutschland beispielsweise hat unter Führung von Adof Hitler am 31. August 1939 eine polnische Attacke auf den Sender Gleiwitz fingiert, um den Beginn des längst geplanten Angriffskrieges gegen Polen zu rechtfertigen. Am 22. August 1939 hatte Adolf Hitler sich vor den versammelten Oberbefehlshabern zum Konflikt mit Polen hingegen wie folgt geäußert: “Die Auslösung des Konfliktes wird durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.” Anstelle der wahren Aussage “Deutschland hat heute morgen einen Angriffskrieg gegen Polen begonnen” konnte Adolf Hitler durch den vorgetäuschten Angriff auf den Sender Gleiwitz am Morgen des 1. September 1939 den unrühmlich berühmten Satz verkünden: “Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen” und der Bevölkerung Deutschlands und der Welt so zumindest oberflächlich eine deutsche Verteidigung vortäuschen.
Wie Patrick Clawson vor knapp einer Woche überzeugend dargelegt hat, unterscheidet sich die “traditionelle” Methode der USA, den Beginn von Angriffskriegen mit Lügen zu rechtfertigen, seit Menschengedenken nicht wesentlich von der von Adolf Hitler 1939 angewendeten Methode. Entweder werden Ereignisse erfunden, die zur Rechtfertigung von Angriffskrieg dienen, so wie der Zwischenfall im Golf von Tonkin, oder es werden gezielt Ereignisse provoziert, die zur Rechtfertigung von Angriffskrieg dienen, so wie in den Fällen Fort Sumter und Pearl Harbor. Wie die erfundenen Ereignisse “irakischer Besitz von Massenvernichtungswaffen” und “libysche Bombardierung von Zivilisten mit der Luftwaffe” zeigen, hat sich an den US-amerikanischen Methoden zur Rechtfertigung von Angriffskrieg bis in die Gegenwart auch nichts geändert.

Was der kriegsbefürwortende Israel-Lobbyist Patrick Clawson nicht gesagt hat, ist, dass auch das zionistische Regime über Palästina, also “Israel”, die von den USA und Adolf Hitler genutzten Techniken zur Rechtfertigung eines Angriffskrieges seit seinem Bestehen nutzt, sei es zur Rechtfertigung seines sogenannten Unabhängigkeitskrieges 1948, sei es der sogenannte Sechs-Tage-krieg 1967 oder seien es die jüngeren zionistischen Angriffskriege gegen Libanon und Gaza 2006 und 2008.
Auch der türkische Regierungschef Erdogan ist seit Monaten darum bemüht, die “traditionell” von den Adolf Hitler, den USA und Israel genutzten Methoden zur Rechtfertigung von Angriffskrieg für das Herbeiführen eines Krieges gegen Syrien zu nutzen. So hat Erdogan im Juni 2012 nach vielen Monaten aktiver Unterstützung von Terrorismus in Syrien, womit er gmeinsam mit seinen Komplizen in die Fußstapfen von Adolf Hitler, Konrad Henlein ud Joseph Goebbels trat, ein türkisches Kampfflugzeug Scheinangriffe auf Syrien fliegen lassen, und anschließend, nach der türkische Kampfjet in Syrien abgeschossen worden war, versucht, die NATO zu einem gemeinsam mit der Türkei geführten Angriffskrieg gegen Syrien zu bewegen.
Zum Beginn des Ramadan im Juli hat Erdogan dann mit einer von türkischem Boden aus koordinierten Terror-Offensive “Vulkan in Damaskus – Erdbeben in Syrien” versucht, Syrien durch irreguläre Söldnertruppen erobern zu lassen. Doch auch dieser Plan scheiterte, genau wie Erdogans daran anschließender Plan, zunächst die syrische Großstadt Aleppo mit von der Türkei aus unterstützten Söldnertruppen erobern zu lassen, und Aleppo dann nach libyschem Modell als Aufmarschbasis zu nutzen, um von dort aus Damaskus und ganz Syrien zu erobern.

Im September hat Erdogan dann eine größere Truppe Söldner und Terroristen von der türkischen Ortschaft Akcakale aus den nahegelegenen syrischen Grenzposten in Tel Abiad angreifen lassen. Dutzende syrische Sicherheitskräfte haben Erdogans Söldner und Terroristen bei dem Angriff auf die syrische Grenze in Tel Abiad, oder danach, nachdem sie sie gefangen genommen hatten, kaltblütig massakriert. Öffentlich im türkischen Fernsehen ausgestrahlte Videoaufnahmen zeigten dazu in den Wänden der syrischen Grenzstation in Tel Abiad Löcher von Granaten, die aus der Richtung der Türkei kamen, und türkische Grenzer, die bewaffnete Terroristen, die die türkisch-syrische Grenze bei Tel Abiad überquerten, freundlich grüßten. Da die von der Türkei kommenden Söldner und Terroristen die syrische Grenzstation zuerst umzingelten und sie dann von allen Seiten aus beschossen und angriffen, riefen die türkischen Behörden die Bevölkerung von Akcakale dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben, um zu verhindern, dass durch den Angriff Menschen in der Türkei getötet würden.

Die syrische Antwort auf diese mörderische Attacke aus der Türkei war einmal mehr Deeskalation. Die syrische Luftwaffe hat keine Vergeltungsangriffe auf die Stellungen der Türkei geflogen. Die syrische Luftwaffe hat nicht einmal Angriffe gegen die Terroristen im türkisch-syrischen Grenzgebiet geflogen, um ihre Kollegen davor zu retten, von Söldnern und Terroristen aus der Türkei massakriert zu werden, um nicht Gefahr zu laufen, dass aus Versehen eine syrische Bombe auf die Türkei fällt und Erdogan damit einen Vorwand für einen mit regulären Truppen geführten Angriffskrieg gegen Syrien bekommt. Stattdessen hat die syrische Armee Verteidigungslinien weit hinter der Grenze von Tel Abiad aufgebaut und die von der Türkei aus nach Syrien eindringenden Terroristen dort daran gehindert, zahlreiche weitere Kämpfer, Waffen und Munition tief nach Syrien zu bringen.

In den letzten Tagen hat die syrische Armee die Lage im Hinterland von Tel Abiad genauso wie in Aleppo und anderen Gegenden Syriens wieder weitgehend unter Kontrolle gebracht, zahlreiche Söldner und Terroristen eliminiert, und konnte deshalb auch bei Tel Abiad wieder in Richtung Grenze vorrücken. Am gestrigen 3. Oktober 2012 sind in der türkischen Ortschaft Akcakale Granaten eingeschlagen, die vermutlich von syrischem Boden aus abgefeuert wurden, und mehrere Menschen in der Türkei getötet und verletzt haben.

Wer die Granaten abgefeuert hat, ist völlig unklar. Es könnte sein, dass es syrische Truppen waren, die beim Bekämpfen von Söldnern und Terroristen in der Nähe der Türkei mehrere Granaten hintereinander zu weit geschossen haben, es könnte aber auch sein, dass gegen Syrien kämpfende Söldner oder Terroristen waren, möglicherweise von der Türkei unterstützte, die die tödlichen Granaten auf die türkische Ortschaft Akcakale abgefeuert haben.

Was jedoch klar ist, ist, dass die syrische Regierung ihr Bedauern und Mitgefühl zu dem Vorfall ausgdrückt hat, erklärt hat, sie wisse bislang nicht, wer die Granaten abgeschossen hat, weiterhin erklärt hat, sie werde dies untersuchen und außerdem erklärt hat, sie respektiere die Staatsgrenzen. Außerdem ist klar, dass die Türkei in Reaktion auf den tödlichen Granatbeschuss durch Unbekannte über einen längeren Zeitraum hinweg Positionen der syrischen Armee unter Feuer genommen hat, die türkische Regierung diese türkischen Angriffe mit Rache gegen die syrische Regierung begründet, die Türkei eine NATO-Sitzung zur Unterstützung der Türkei gegen Syien einberufen hat, aus welcher eine NATO-Solidaritätserklärung mit der Türkei hervorgegangen ist, die Türkei beim UN-Sicherheitsrat eine Verurteilung der angeblichen syrischen Aggression beantragt hat und die von Erdogan geführte türkische Regierung im türkischen Parlament eine Debatte zur Authorisierung grenzüberschreitender kriegerischer Maßnahmen gegen Syrien beantragt hat.
Das Verhalten der türkischen Regierung nach dem Grenzzwischenfall am gestrigen 3. Oktober 2012 lässt somit keinen Zweifel daran, dass Erdogan nach wie vor Adolf Hitler, den USA und Israel nacheifert und versucht, eine Krise herbeizuführen, mit der er einen Angriffskrieg gegen Syrien rechtfertigen kann. Die syrische Regierung hingegen versucht nach wie vor Alles zu tun, um der Türkei keine Rechtfertigung für einen mit offiziellen Truppe geführten Krieg gegen Syrien zu geben. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, muss man nicht die schwierige Frage beantworten, wer genau gestern die tödlichen Granaten auf Akcakale abgeschossen hat.







http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2012/10/04/akcakale-oder-die-schwierige-aufgabe-der-herbeifuhrung-einer-krise/

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